Mit zunehmendem Alter verliert die Haut nach und nach an Elastizität, wird empfindlicher und anfälliger für Krankheiten. Ab dem 60. Lebensjahr gewinnt die Hautpflege besondere Bedeutung, da sie nicht nur den täglichen Komfort, sondern auch das Wohlbefinden und das Selbstwertgefühl älterer Menschen beeinflusst. Hautprobleme sind dabei nicht nur eine ästhetische Frage – im höheren Alter können sie auch eine ernsthafte Gesundheitsgefahr darstellen. Wie lassen sich also die häufigsten Beschwerden verhindern und die Haut so pflegen, dass sie möglichst lange gesund und vital bleibt? In diesem Artikel zeigen wir, worauf man achten sollte.
Hautveränderungen im Alter
Es ist wichtig zu betonen, dass viele Veränderungen der Haut ein natürlicher Teil des Alterungsprozesses sind und nicht unbedingt Anlass zur Sorge geben. Bereits ab dem 25. Lebensjahr nimmt die Produktion von Kollagen und Elastin – den Proteinen, die für Festigkeit und Spannkraft der Haut verantwortlich sind – langsam ab. Dadurch wird die Haut im Laufe der Zeit schlaffer, weniger straff, und Falten vertiefen sich.
Mit dem Alter verringert sich auch das Unterhautfettgewebe im Gesicht. Diese Fettschicht wirkt wie ein natürlicher Puffer, schützt den Körper vor Verletzungen und hilft, die Körpertemperatur zu regulieren. Nimmt ihr Volumen ab, wird die Haut empfindlicher und anfälliger für Reizungen.
Darüber hinaus neigt die Haut im Alter verstärkt zu Trockenheit, da sie leichter Feuchtigkeit verliert. Auch Pigmentveränderungen und sogenannte Altersflecken treten häufiger auf. Diese entstehen sowohl durch den natürlichen Alterungsprozess als auch durch Sonneneinstrahlung. Auch wenn sie nicht unmittelbar gefährlich sind, weisen sie auf die Notwendigkeit hin, die Sonnenexposition zu reduzieren, da diese das Risiko schwerwiegenderer Hautprobleme – einschließlich Hautkrebs – erhöht.
Häufige Hautprobleme bei Senioren
Obwohl viele Veränderungen harmlos sind und keine sofortige Behandlung erfordern, ist Wachsamkeit wichtig. Hautkrankheiten entwickeln sich oft unauffällig, und eine frühzeitige Diagnose kann die Behandlung erheblich verkürzen und Komplikationen verhindern. Zu den häufigsten Problemen gehören:
- Pilzinfektionen – treten besonders häufig bei älteren Menschen mit geschwächtem Immunsystem, Diabetes oder Durchblutungsstörungen auf. Betroffen sein können Füße, Nägel oder Hautfalten. Typische Symptome sind Rötung, Schuppung, Juckreiz und bei Nagelbefall Verdickung sowie Brüchigkeit.
- Schuppenflechte (Psoriasis) – eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung mit roten, schuppenden Plaques, die oft an Ellbogen, Knien oder der Kopfhaut auftreten. Sie ist belastend und erfordert eine kontinuierliche dermatologische Betreuung.
- Seborrhoische Dermatitis – betrifft vor allem talgdrüsenreiche Areale wie Gesicht oder behaarte Kopfhaut. Sie verursacht Rötung, Juckreiz und gelbliche Schuppen. Bei Senioren kann sie durch Immunschwäche oder Begleiterkrankungen verstärkt werden.
- Erysipel (Wundrose) – eine akute bakterielle Infektion, die sich durch eine schmerzhafte, stark gerötete und überwärmte Hautstelle äußert, oft begleitet von Fieber und allgemeinem Krankheitsgefühl. Eine schnelle ärztliche Behandlung mit Antibiotika ist erforderlich.
- Dekubitus (Druckgeschwüre) und Hautmazerationen – typisch für bettlägerige oder stark immobile Personen. Sie entstehen durch Druckstellen (z. B. an Fersen oder Hüften) oder in Hautfalten. Unbehandelt können sie schwere Infektionen verursachen, weshalb Vorbeugung – regelmäßige Umlagerung, sorgfältige Hygiene und geeignete Unterlagen – entscheidend ist.
- Auffällige Muttermale und Pigmentveränderungen – jede neue oder sich verändernde Hautveränderung (Form, Farbe, Größe, Blutung) sollte dermatologisch untersucht werden, da sie auf Hautkrebs, z. B. Melanom, hinweisen kann.
Hautpflege bei Senioren
Die Haut älterer Menschen benötigt besondere Aufmerksamkeit, da sie dünner, empfindlicher und anfälliger für Reizungen wird. Eine gute Pflege steigert den Komfort im Alltag und beugt vielen Gesundheitsproblemen vor. Ein zentraler Bestandteil ist die tägliche Feuchtigkeitspflege. Trockene Haut reißt schneller ein und wird leichter verletzt. Daher sind Cremes und Lotionen mit reichhaltigen Inhaltsstoffen wichtig. Besonders geeignet sind Produkte mit Glycerin oder Lanolin, da sie Feuchtigkeit binden und die natürliche Schutzbarriere der Haut stärken.
Einen hohen Stellenwert hat auch der Sonnenschutz. Selbst bei kurzen Spaziergängen sind ein Hut, leichte Kleidung und eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor sinnvoll. So lassen sich die Hautalterung verlangsamen und ernste Erkrankungen vorbeugen.
Auch beim Baden und Waschen ist Vorsicht geboten. Aggressive Reinigungsmittel oder starkes Schrubben trocknen die Haut aus und reizen sie zusätzlich. Besser sind milde Produkte für empfindliche Haut oder sogar Baby-Pflegeprodukte. Bei Senioren mit Inkontinenz oder Stoma ist eine besonders sorgfältige Hygiene erforderlich.
Darüber hinaus beeinflussen Ernährung und Flüssigkeitszufuhr den Hautzustand erheblich. Regelmäßiges Trinken von Wasser sowie der Verzehr von Vitamin-C- und Vitamin-E-haltigen Lebensmitteln unterstützen die Hautregeneration und schützen vor schädlichen Umwelteinflüssen. Vitamin C steckt u. a. in Zitrusfrüchten, Paprika oder Erdbeeren, während Vitamin E in Nüssen, Samen, Olivenöl und fettreichem Fisch enthalten ist.
Die Haut älterer Menschen ist durch den Verlust von Kollagen, die Abnahme des Unterhautfettgewebes und die erhöhte Neigung zu Trockenheit besonders anfällig für Reizungen und Hautkrankheiten. Mit der richtigen Pflege lässt sich ihr Zustand jedoch deutlich verbessern und das Risiko von Beschwerden verringern. Entscheidend sind eine ausgewogene Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und sanfte Pflegeprodukte, die speziell auf die Bedürfnisse von Senioren abgestimmt sind. Große Bedeutung hat zudem oft die Unterstützung durch eine Pflegekraft, die auf die tägliche Hygiene achtet, beim Trinken und bei einer gesunden Ernährung unterstützt.
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